Kontakt Jobangebote
Fachzeitschrift

Faktencheck

Ursachen für selektiven Mutismus

kleiner Junge schaut ängstlich unter seiner kapuze hervor
image/svg+xml

Selektiver Mutismus: Die Top 5 Mythen unter der Lupe

 
Die Autoren: Laura Schaerer und Dr. Sergej Wüthrich (Bern/Schweiz) 

Mythen sind falsche Annahmen und Überzeugungen, die weit verbreitet sind und sich hartnäckig halten. Solche Alltagsmythen können harmlos und unterhaltsam sein, manchmal irreführend, und im schlimmsten Fall können sie großen Schaden anrichten. Gerade im Bereich des selektiven Mutismus gibt es zahlreiche solcher Mythen, die immer mal wieder in Elternforen oder anderen sozialen Medien kursieren. Doch woher kommen diese Mythen? Und steckt im einen oder anderen „Mythos” nicht doch ein Körnchen Wahrheit?

Symbolfoto Myths or Facts

Für viele Menschen, die das erste Mal mit selektivem Mutismus in Kontakt kommen, ist dieses Phänomen gleichermaßen irritierend wie faszinierend. Warum schweigt ein Kind, obwohl es doch sprechen könnte? Wenig überraschend ranken sich zahlreiche Mythen um den selektiven Mutismus: "Er wird durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst oder entsteht in zerrütteten Familien", "Es gibt ihn gar nicht, das ist alles nur Schüchternheit", "Die Kinder schweigen absichtlich, um andere zu kontrollieren", "Therapien bringen nichts"In einem kleinen Forschungsüberblick gehen wir einer persönlichen „Top 5” von häufig anzutreffenden Mythen auf den Grund.

(Dieser Text ist gekürzt. Den vollständigen Artikel finden Sie im Heft 26 unserer Fachzeitschrift.)

Mythos Nr. 1:

Hinter selektivem Mutismus steckt ein Trauma

Ein Kind, das nicht spricht, hat etwas zu verbergen. Es hütet ein Familiengeheimnis, das nicht an die Öffentlichkeit gelangen darf oder hat etwas Schlimmes erlebt – Schweigen im Sinne von Verschweigen. Auch das äußere Erscheinungsbild, also die erstarrte, spastisch anmutende Körperhaltung und die ausdruckslose Mimik mancher Betroffenen, scheint dafürzusprechen, dass mehr dahinterstecken muss. Die Vermutung eines psychologischen Traumas ist eine einfache wie naheliegende Erklärung. Schließlich erinnern wir uns an die vielen Beispiele aus Film und Literatur. Anders als in Literatur und Filmen dargestellt, ist ein solcher „traumatischer Mutismus” aber extrem selten und hat nichts mit dem Störungsbild des selektiven Mutismus gemeinsam (Kolvin & Fundudis, 1981).

Kolvin & Fundudis (1981)
Mädchen mit erstarrten Blick bei einer Therapeutin
Kleiner Junge mit Teddy im Arm und ängstlichem Blick

Fazit:

Dass der Grund für selektiven Mutismus ein psychologisches Trauma ist, ist ein gefährlicher Mythos, der seit Jahren klar wider­legt ist. Gemäß einer Befragung aus den USA glauben dies dennoch immer noch knapp ein Viertel der Lehrpersonen und sogar fast ein Fünftel der Schulpsychologen und -psychologinnen (Dillon, 2016). Solche und andere Fehlannahmen können sehr belastend für betrof­fene Familien sein und schwerwiegende Folgen für alle Beteiligten haben. Wird in einer Therapie jahrelang nach einem verborgenen Trauma gesucht, das es nicht gibt, ist das verlorene Zeit. Das erstmali­ge Auftreten des selektiven Mutismus im Alter von drei bis vier Jahren fällt in eine Zeitspanne, in der Kinder verhältnismäßig viel erleben: Sie durchleiden womöglich eine Kinderkrankheit, brechen sich den Arm, ziehen mit der Familie an einen neuen Ort, erleben die Geburt eines Geschwisterchens, der Großvater stirbt, die Eltern lassen sich schei­den. Solche Erlebnisse können aber aufgrund der zeitlichen Nähe als Ursache für den Mutismus missinterpretiert werden, oft auch in der nachträglichen Erinnerung.

Mythos Nr. 2:

Selektiver Mutismus ist ein Verweigerungsverhalten

Wenn ein Kind in einer Einzelsituation nach tausend Versuchen und gutem Zureden einfach nicht spricht, obwohl man weiß, dass es zuhause und mit einigen Ausgewählten spricht, wenn ein Kind im Unterricht bei einem Bewegungsspiel nicht mitmacht oder im Kreis nicht aufsteht, während es alle anderen tun, und wenn ein Kind sich nicht so verhält, wie wir es von einem schüchternen, ängstlichen Kind erwarten würden, sondern das Bild zerreißt und die Tür zuknallt: Wie passt das zusammen? Ist das Kind nicht einfach stur und manipulativ?
Ab den 1990er Jahren setzte sich die Auffassung durch, dass es sich beim selek­tiven Mutismus primär um eine Angststörung handelt (Black & Uhde, 1995), und damit war auch die Willensfrage vom Tisch. Oppositionel­les Verhalten ist zwar bei einem Teil der Kinder weiterhin ein Thema, insbesondere auch zuhause (Cohan et al., 2008; Diliberto & Kearney, 2016; Yeganeh et al., 2006), kommt aber meist nur in milden Varian­ten und im klinisch unauffälligen Bereich vor (Black & Uhde, 1995; Muris & Ollendick, 2015). Nur ein kleiner Teil der Kinder (6–10 %) erfüllt die Kriterien für eine oppositionelle Verhaltensstörung (Viana et al., 2009). Dass Kinder das Schweigen gezielt einsetzen und sich weigern zu sprechen, darf also stark bezweifelt werden.

kleines Mädchen schaut bockig und hält ihre Arme verschränkt vor ihrem Körper

Fazit:

Die ursprüngliche Auffassung vom selektiven Mutismus als be­wusste Verweigerungshaltung ließ sich nicht lange aufrechterhalten. Spätestens seit den systematischeren Forschungsarbeiten ab den 1990er Jahren wurde der Zusammenhang mit Angststörungen immer offensichtlicher und wird heute kaum noch bestritten. Dass Kinder mit selektivem Mutismus sprechen könnten, wenn sie nur wollten, ist daher ein Mythos. Das Schweigen geschieht aus einer Blockade heraus, bedarf keiner Willensanstrengung und betrifft oft mehr als die bloße verbale Kommunikation: Das Kind erstarrt gesamthaft, was daher auch nonverbale Handlungen beeinträchtigen kann, die auf den ersten Blick nichts mit dem Mutismus zu tun haben (z.B. das Sitzenbleiben im Kreis, während alle anderen aufstehen). Verhalten, das als bewusste Verweigerung interpretiert wird, kann aber auch einfach eine Strategie zur Stressbewältigung, Selbstregulation und zum Schutz vor Überforderung sein. Zudem ist es für viele Personen, die einen engeren Kontakt aufgebaut haben und dennoch von dauerhaftem Schweigen betroffen sind – häufig Lehrpersonen, Mitschülerinnen und Mitschüler –, nicht nachvollzieh­bar, warum sich das Verhalten nicht mit der Zeit verbessert. Die an­fängliche Zuversicht weicht zunehmender Frustration. Hier braucht es ein großes Verständnis, um nicht in das Muster des Vorwurfs eines vermeintlich willentlichen Schweigens zurückzufallen.

Mythos Nr. 3:

Kinder mit selektivem Mutismus sind nur sehr schüchtern

Versucht man, außenstehenden Personen das Störungsbild des selektiven Mutismus zu erklären, reagieren viele wohlmeinend mit Aussagen wie: „Das ist doch nicht so schlimm”, „manche sprechen halt einfach nicht so gerne”, oder „ich war als Kind auch sehr schüchtern”Während Schüchternheit aber ein relativ harmloses Persönlichkeitsmerkmal ist, handelt es sich beim selektiven Mutismus um ein ernstzunehmendes Störungsbild. Dabei kann jedes Kind selektiven Mutismus entwickeln, unabhängig vom Temperament. Schüchterne Kinder tauen mit der Zeit auf, sobald sie sich an eine Situation oder fremde Personen gewöhnt haben, und beginnen zu sprechen. Selektiv mutistische Kinder tun dies nicht; das Schweigen ist in spezifischen Situationen total und dauerhaft. Im Gegensatz zu Schüchternheit birgt der selektive Mutismus ein hohes Risiko für eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität, des Soziallebens, der Bildungs- und Berufschancen und der Entwicklung weiterer psychischer Erkrankungen wie Angststörungen und Depression im weiteren Verlauf (Steinhausen et al., 2006). Selektiven Mutismus als bloße Schüchternheit anzusehen und zu erwarten, dass das Kind das Schweigen mit der Zeit von selbst überwindet, birgt die Gefahr, dass sich die Symptomatik weiter verfestigt.

zur Studie
Kleiner Junge mit rotem Tshirt hält sich die Hände vor den Mund um zu zeigen, dass er nicht sprechen kann.
Ein kleiner Junge hält sich zwischen den Beinen seiner Mutter fest

Fazit:

Schüchternheit und selektiver Mutismus sind zwei verschiedene Dinge, auch wenn sich das Erscheinungsbild auf den ersten Blick äh­neln mag. Kinder mit selektivem Mutismus können ebenfalls schüch­tern sein, nicht wenige sind es aber auch nicht. Das Schweigen an sich hat nichts mit Schüchternheit zu tun: Es ist kein Hindernis, das Überwin­dung braucht, sondern eine Blockade, die durchbrochen werden muss.

Mythos Nr. 4:

Kinder mit selektivem Mutismus stammen aus dysfunktionalen Familien

Die Hypothese, dass die Eltern schuld am selektiven Mutismus sind, etablierte sich relativ früh ab den 1950er Jahren und stammt aus ei­ner familiendynamischen Perspektive (z. B. Salfield, 1950). Darin wird selektiver Mutismus als Reaktion des Kindes auf gestörte innerfami­liäre Beziehungen zurückgeführt (s. Abb. 5). Prototypische Beispiele, vorwiegend aus Einzelfallanalysen, sind Beschreibungen einer unrei­fen, dominanten oder überfürsorglichen Mutter sowie eines strengen, passiven oder häufig abwesenden Vaters (Dow et al., 1995).

Eine junge Mutter überhütet ihre kleine Tochter

Eine Studie von Alyanak et al. (2013) zeigte, dass sich die Erziehungsstile in Fa­milien von Kindern mit und ohne SM nicht unterscheiden. Eltern von Kindern mit SM scheinen zwar mehr Kontrolle auszuüben und sind eher überfürsorglich, dieser Zusammenhang wird aber durch die er­höhte Ängstlichkeit von Eltern und Kindern erklärt (Edison, 2011). Ein Umstand, der sich auch bei anderen Angststörungen beobachten lässt (Muris, 2015).

Fazit:

Dass eine dysfunktionale Familie der Grund für selektiven Mu­tismus ist, ist ein Mythos. Eltern trifft hier definitiv keine Schuld, und die frühen familiendynamischen Perspektiven müssen als fehlgeleitet betrachtet werden. Allerdings können ungünstige Interaktionsmus­ter der Eltern und des sozialen Umfelds (z. B. die Schule) eine Rolle bei der Aufrechterhaltung des Mutismus spielen: Überfürsorglich­keit, eine Akzeptanz und Normalisierung des Schweigens sowie die Übernahme der Kommunikation für das Kind sind zwar gut gemeint, unterstützen aber das Schweigeverhalten. Jede angstauslösende Situ­ation, die das Kind meiden kann / die ihm abgenommen wird, nährt die Angst und das Gefühl des Kindes, es nicht selbst schaffen zu kön­nen. Aus diesem Grund setzen moderne systemisch-orientierte An­sätze, die aus der familiendynamischen Perspektive entstanden sind, an diesen Punkten an und beraten Familien und Schulen dabei, wie sie das kommunikative Verhalten des Kindes unterstützen können.

Mythos Nr. 5:

Therapien sind bei selektivem Mutismus nutzlos

Die Behandlung von selektivem Mutismus galt lange Zeit als schwie­rig bis unmöglich (Yates, 1970; Dow, 1995). Psychodynamisch orien­tierte Therapien erwiesen sich zum Beispiel häufig als langwierig und wenig erfolgversprechend.
Mit dem zunehmenden Wissen in den letzten Jahrzehnten über das Störungsbild hat sich die Kombination von verhaltenstherapeutischen und systemischen Therapieansätzen mittlerweile klar durchgesetzt, und die meisten Studien in diesen Bereichen berichteten über gute Behandlungserfolge (Zakszeski & DuPaul, 2017). Viele Studien in die­sen Bereichen waren zwar methodisch wenig überzeugend, arbeiteten z. B. nur mit Einzelfallstudien, ohne Kontrollgruppen und mit schlecht dokumentierten und standardisierten Behandlungsmethoden (Cohan et al., 2006), weshalb eindeutige Evidenz für die Wirksamkeit von Therapien von selektivem Mutismus fehlte. Dies änderte sich aber in den letzten Jahren zunehmend, und inzwischen gibt es mehrere rando­misiert-kontrollierte Studien (dem Gold-Standard für die Prüfung der Wirkung psychotherapeutischer Interventionen), die eine sehr gute Wirkung von systemisch-verhaltenstherapeutischen Therapien bei selektivem Mutismus nachweisen. Zentral ist auch die Beobachtung, dass die Prognose der Behandlung umso besser ist, je früher die The­rapie begonnen wird (Lang et al., 2016; Oerbeck et al., 2015).

zur Studie
Illustration eines kleinen Mutismuspatienten
Ein kleiner Junge spielt entspannt an einem kleinem Tisch mit seiner jungen und sehr liebenTherapeutin

Fazit:

Tatsächlich galt die Behandlung von selektivem Mutismus lange Zeit als schwierig. Dank dem zunehmenden Wissen über das Störungsbild und der Weiterentwicklung empirisch fundierter Therapieansätze ist selektiver Mutismus heute aber gut behandelbar, ins­besondere bei frühzeitiger Erkennung und Therapie.

Den Mythen mit Aufklärung entgegenwirken

Es gibt nach wie vor viele Mythen, die sich um den selektiven Mutis­mus ranken. Einige dieser Mythen konnten im Laufe der Zeit dank systematischer Forschungen widerlegt werden, sind aber immer noch im Umlauf. Sie sind meist nicht böse gemeint und verbreiten sich ger­ne dort, wo Faszination und Halbwissen aufeinandertreffen. Unreflek­tiert weitergegeben können sie aber großen Schaden anrichten. Das ist beim selektiven Mutismus häufig der Fall. Umso wichtiger ist es deshalb, die Gesellschaft über selektiven Mutismus aufzuklären, und dass sich Angehörige, Lehrpersonen und das Umfeld am besten direkt bei Fachpersonen informieren.

Literaturverzeichnis

  • Black, B. & Uhde, T. W. (1995). Psychiatric Characteristics of Children with Selective Mutism: A Pilot Study. Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 34(7), 847–856. https://doi.org/10.1097/00004583-199507000-00007
  • Brix Andersson, C. & Hove Thomsen, P. (1998). Electively mute children: An analysis of 37 Danish cases. Nordic Journal of Psychiatry, 52(3), 231–238. https://doi.org/10.1080/08039489850139157
  • Chavira, D. A.; Shipon-Blum, E.; Hitchcock, C.; Cohan, S. & Stein, M. B. (2007). Selective Mutism and Social Anxiety Disorder: All in the Family? Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 46(11), 1464–1472. https://doi.org/10.1097/chi.0b013e318149366a
  • Cohan, S. L.; Chavira, D. A.; Shipon-Blum, E.; Hitchcock, C.; Roesch, S. C. & Stein, M. B. (2008). Refining the Classification of Children with Selective Mutism: A Latent Profile Analysis. Journal of Clinical Child & Adolescent Psychology, 37(4), 770–784. https://doi.org/10.1080/15374410802359759
  • Cohan, S. L.; Chavira, D. A. & Stein, M. B. (2006). Practitioner Review: Psychosocial interventions for children with selective mutism: a critical evaluation of the literature from 1990–2005. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 47(11), 1085–1097. https://doi.org/10.1111/j.1469-7610.2006.01662.x
  • Diliberto, R. A., & Kearney, C. A. (2016). Anxiety and oppositional behavior profiles among youth with selective mutism. Journal of Communication Disorders, 59, 16–23. https://doi.org/10.1016/j.jcomdis.2015.11.001
  • Dillon, J. R. (2016). An examination of school professionals’ knowledge of selective mutism [St. John’s University]. https://www.proquest.com/openview/81bcff4af86065235540058711ca586e/1
  • Dow, S. P.; Sonies, B. C.; Scheib, D., Moss, S. E. & Leonard, H. L. (1995). Practical Guidelines for the Assessment and Treatment of Selective Mutism. Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 34(7), 836–846. https://doi.org/10.1097/00004583-199507000-00006
  • Dummit, E. S.; Klein, R. G.; Tancer, N. K.; Asche, B., Martin, J. & Fairbanks, J. A. (1997). Systematic Assessment of 50 Children With Selective Mutism. Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 36(5), 653–660. https://doi.org/10.1097/00004583-199705000-00016
  • Ford, M. A.; Sladeczek, I. E.; Carlson, J. & Kratochwill, T. R. (1998). Selective mutism: Phenomenological characteristics. School Psychology Quarterly, 13(3), 192–227. https://doi.org/10.1037/h0088982
  • Hayden, T. L. (1980). Classification of Elective Mutism. Journal of the American Academy of Child Psychiatry, 19(1), 118–133. https://doi.org/10.1016/S0002-7138(09)60657-9
  • Kolvin, I. & Fundudis, T. (1981). Elective Mute Children: Psychological Development and Background Factors. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 22(3), 219–232. https://doi.org/10.1111/j.1469-7610.1981.tb00548.x
  • Kratochwill, T. R.; Brody, G. H. & Piersel, W. C. (1979). Elective Mutism in Children. In: Lahey, B. B. & Kazdin A. E. (Hrsg.), Advances in Clinical Child Psychology (S. 193–240). Springer US. https://doi.org/10.1007/978-1-4613-9802-8_7
  • Lang, C.; Nir, Z.; Gothelf, A.; Domachevsky, S.; Ginton, L.; Kushnir, J. & Gothelf, D. (2016). The outcome of children with selective mutism following cognitive behavioral intervention: A follow-up study. European Journal of Pediatrics, 175(4), 481–487. https://doi.org/10.1007/s00431-015-2651-0
  • Muris, P. & Ollendick, T. H. (2015). Children Who are Anxious in Silence: A Review on Selective Mutism, the New Anxiety Disorder in DSM-5. Clinical Child and Family Psychology Review, 18(2), 151–169. https://doi.org/10.1007/s10567-015-0181-y
  • Oerbeck, B.; Stein, M. B.; Pripp, A. H. & Kristensen, H. (2015). Selective mutism: Follow-up study 1 year after end of treatment. European Child & Adolescent Psychiatry, 24(7), 757–766. https://doi.org/10.1007/ s00787-014-0620-1
  • Salfield, D. J. (1950). Observations on Elective Mutism in Children. Journal of Mental Science, 96(405), 1024–1032. https://doi.org/10.1192/ bjp.96.405.1024
  • Schwartz, R. H.; Freedy, A. S. & Sheridan, M. J. (2006). Selective Mutism: Are Primary Care Physicians Missing the Silence? Clinical Pediatrics, 45(1), 43–48. https://doi.org/10.1177/000992280604500107
  • Steinhausen, H.-C. & Juzi, C. (1996). Elective Mutism: An Analysis of 100 Cases. Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 35(5), 606–614. https://doi.org/10.1097/00004583- 199605000-00015
  • Steinhausen, H.-C.; Wachter, M.; Laimbock, K. & Metzke, C. W. (2006). A long-term outcome study of selective mutism in childhood. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 47(7), 751–756. https://doi. org/10.1111/j.1469-7610.2005.01560.x
  • Viana, A. G.; Beidel, D. C. & Rabian, B. (2009). Selective mutism: A review and integration of the last 15 years. Clinical Psychology Review, 29(1), 57–67. https://doi.org/10.1016/j.cpr.2008.09.009
  • Wergeland, H. (1979). Elective mutism. Acta Psychiatrica Scandinavica, 59(2), 218–228. https://doi.org/10.1111/j.1600-0447.1979.tb06962.x
  • Williams, C. E.; Hadwin, J. A. & Bishop, F. L. (2021). Primary teachers’ experiences of teaching pupils with selective mutism: A grounded theory study. Educational Psychology in Practice, 37(3), 267–283. https://doi.org/10.1080/02667363.2021.1920372
  • Yeganeh, R.; Beidel, D. C. & Turner, S. M. (2006). Selective mutism: More than social anxiety? Depression and Anxiety, 23(3), 117–123. https:// doi.org/10.1002/da.20139
  • Zakszeski, B. N. & DuPaul, G. J. (2017). Reinforce, shape, expose, and fade: A review of treatments for selective mutism (2005–2015). School Mental Health, 9(1), 1–15. https://doi.org/10.1007/s12310-016-9198-8
discord-logo